How can you miss Paris? – Paris IV

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By Vienna’s International Society

May 31, 2010
Paris IV - Team DK Wien - Rosi Halmi, Stefan Zweiker

Das vergangene Wochenende verbrachten Rosie und Stefan Zweiker in Paris, um dort die Reihe internationaler Turnierteilnahmen für sie selbst und den Debattierklub Wien beim Paris IV fortzusetzen. Nach seiner Rückkehr hat Stefan für uns folgenden Bericht über dieses Intervarsity-Turnier geschrieben:

Eigentlich muss man ja wirklich nicht nach Paris fliegen. Das Fliegen an sich ist zwar kein Problem – besonders seit eine deutsche Billigfluglinie namens Austrian Wien und Paris fast stündlich günstig verbindet. Dennoch – warum Paris? Deutsche Touristen kann man sich auch gut und gerne in Wien anschauen, und schließlich kann man ja ein Wochenende auch anders verbringen als zu debattieren. Man wird zwar argumentativ nicht so davon profitieren wie bei einem internationalen Intervarsity, es wäre aber wirklich kein Problem sich das Wochenende irgendwo im Wienerwald zu verkriechen um dem Regen zuzusehen. Dass man eine Stadt wie Paris auslässt, lässt sich ja auch rechtfertigen. Die Stadt ist wunderschön, und es gibt echt viel zu sehen, aber warum nicht einfach auf Wikipedia den Artikel dazu durchlesen: das geht schneller und ein paar Bilder sind auch dabei. Dass man da nicht wirklich den Flair der Stadt mitbekommt kann ja auch gewollt sein. Wer will denn schon nach Frankreich?

Paris IV - Team DK Wien - Rosi Halmi, Stefan Zweiker
Wer will denn schon nach Frankreich? Na zum Beispiel Rosi und Stefan Zweiker, das Team des Debattierklub Wien am Paris IV! In den Hintergrund hat sich übrigens Can Okar, CA der WUDC 2010 geschlichen.

Die Franzosen gelten ja als eigenwillig, und es würde ja nur das Klischee einer fremdsprachenfeindlichen Nation zerstören, wenn man erfährt, dass man in Paris bestens auf Englisch debattieren kann und dass es auch kein Problem ist, in der Stadt ohne ein Wort der Landessprache zu überleben. Schon allein weil die Franzosen nicht unbedingt als die Debattiernation bekannt sind sowie tatsächlich leicht eigenwillig sprechen und jurieren, ist das eine gute Ausrede nicht noch ein Intervarsity zu besuchen. Wen kümmert es schon dass sie dafür Käse und Wein versprechen? Ist es wirklich so beachtenswert dass sie mit Chief Adjudicator Chris Croke und hauptsächlich internationalen Juroren (auch aus Nordamerika) eigentlich sehr stark aufgestellt sind?

Paris IV - CA Chris Croke + Team
Das Organisationsteam des Paris-IV.

Noch dazu ist das Paris IV ja ein kleines Turnier. Nur 24 Teams, 5 Vorrunden und Semifinalrunden sind ja jetzt wirklich kein Mammutturnier. Es ist zwar irgendwie logisch, dass viele gute niederländische und einige gute englische sowie irische Teams dabei sind, schließlich haben es die nicht so weit – aber man läuft ja trotzdem Gefahr gegen Franzosen debattieren zu müssen! Das mögen wir ja überhaupt nicht, weil die Franzosen nicht so steif wie die Engländer sind und beim Turnierfinale eine Atmosphäre wie im Fußballstadion aufkommen lassen, nur weil ein französisches Team dabei ist. Die können ja auch keine hehren Interessen haben, wenn sie die Teilnehmer während des Turniers die ganze Zeit mit Baguette, Käse und allerlei verschieden Köstlichkeiten verwöhnen.

Paris IV - Wine & Cheese
Französische Verpflegung am Paris IV: Baguette, Käse und Wein.

Es ist ja auch irgendwie verdächtig, dass sie dafür sorgen, dass einem die Turnierabende nicht fad werden – sicher um die anderen Teams müde zu machen. Dass ein Halbfinale dank eines französischen Teams auch wirklich unterhaltsam wird kann man ja als Beweis einer Verschwörung werten. Irgendwie passt da ein internationales Finale (Erasmus A (Niederlande), Stuttgart, UCD (Irland) und Assas (Frankreich)) mit wirklichen guten Teams aber nicht dazu. Verschwörungstheorien und Paris verkaufen sich aber immer gut (siehe Dan Brown), deswegen bleibt das stehen.

Also: Nach Paris fahren wäre ja echt stumpfsinnig, schließlich ist das Wetter und das Essen in Frankreich nicht annähernd so grauslich wie bei den englischen Turnieren ,und auch der Crash viel angenehmer, das Drumherum eh nichts für Debattanten die sich am liebsten schon am Tag vorher für jede einzelne Debatte ausschlafen. Deshalb setzt man sich viel besser vor den Computer und schaut sich die Besonderheiten von Paris tatsächlich auf Wikipedia an. Vielleicht kommt man aber dann darauf, dass man da eigentlich doch gerne hin möchte. Denn wer es versäumt hat sollte sich wirklich fragen:

How can you miss Paris?

Die Themen des Paris IV:

  • THBT problem gamblers should have their welfare payments suspended.
  • THBT the UN should hire mercenaries for military operations.
  • THBT companies should donate 5% of their annual profit to charitable causes to be eligible for governmental contracts.
  • THBT we should prevent the children of politicians from being able to hold elected office.
  • THBT France should abolish the 35 hour week.
  • Halbfinale: THBT the US should withdraw all military bases in Europe.
  • Finale: THBT New Zeeland and Australia should become one country.

Herzliche Gratulation zum Finaleinzug an unsere VDCH-Freunde Andreas Lazar und Michael Saliba vom Debattierclub Stuttgart!

Stefan Zweiker hat außerdem nicht nur für unsere Website, sondern auch für die Achte Minute, das offiziellen Magazin der deutschsprachigen Debattierszene einen Artikel über das Paris IV geschrieben.

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